Fishguard bis Doolin

Von Hafen in Rosslare düsten wir zum nächstgelegenen Camping. Irland meinte es gut mit uns – schönes Wetter, das Velo lief so richtig gut und der Camping war super (sauber, billig, Campers Kitchen mit Toaster und Wasserkocher J).

Zudem begegneten wir Yannick, einem Bündner  Töfffahrer, der unsere Pläne so ziemlich durcheinander brachte. „Man dürfe auf keinen Fall den Ring of Kerry verpassen“. Hmm, eigentlich wollten wir den Süden auslassen und gleich nach Norden fahren. Nachdem unser Reiseführer ebenfalls meinte „wenn es eine Liste der schönsten Strassen der Welt gäbe, würde der Ring of Kerry bestimmt dazu gehören“, beschlossen wir kurzerhand uns für drei Tage ein Auto zu mieten und den Süden so zu erkunden.

Wir machten uns auf den Weg zum Shannon Airport (ca. 200km), am folgenden Tag sollte ein Auto bereitstehen. Als Schweizer fuhren wir natürlich zum nächsten Bahnhof um dort den Zug zu nehmen. Im Gegenwind lief unser Velo dann leider nicht mehr so schnell wie am Abend zuvor ;-). Am Bahnhof (1 Gleis) teilte man uns mit, dass es am Nachmittag nicht mehr möglich sei, mit dem Zug nach Shannon zu fahren. Wir sollen den Bus vom Fährhafen nehmen. So haben wir Martins Geburtstag hauptsächlich mit Bus fahren verbracht und sind schlussendlich wirklich in Shannon angekommen.

Am nächsten Morgen schnappten wir uns das Auto und breiteten gleich all unsere noch feuchten Gegenstände (Schlafsäcke, Matten, Tücher…) im Auto aus (juhuuu, was für ein Luxus). Unser Tandem stellten wir am Flughafen ein und brausten dann los Richtung Cork und Südküste.

Die Landschaft erinnerte uns zunächst stark an England. Enge Strasse, dieselben Hecken, Strände und Klippen und natürlich ein paar wilde Autofahrer. Die Westküste zeigte dann ein etwas anderes Bild. Es wurde etwas karger, die Berge höher und felsiger.

In Glengarriff trafen wir uns wieder mit Yannick, dem bündner Töfffahrer und besichtigten am nächsten Tag den „Three Castle Head“ sowie die Beara Halbinsel. Nach Fish & Chips und irischer Musik im Pub verbrachten wir die Nacht bei strömendem Regen im kniehochen Gras eines Campingplatzes, welcher leider nicht mehr in Betrieb war.

Der Ring of Kerry hielt im Grossen und Ganzen was er versprach: Küsten, Klippen, Berge eine gut ausgebaute Ring-Strasse und jede Menge Touristen ;-). Eine enge, kurvenreiche und spannende Strasse führte uns über den höchsten Pass der Region, in den Killarny Nationalpark. Von da aus machten wir uns auf den Weg zurück Richtung Shannon Airport, um am nächsten Tag wieder aufs Tandem umzusatteln.

Auch wenn das Autofahren viele angenehme Seiten hat (es ist warm, man kann Radio hören, Schlafsack trocknen, Umwege fahren ohne sich zu ärgern), so waren wir doch froh, wieder aufs Tandem umzusteigen und in gemässigterem Tempo weiter zu reisen. Obwohl die Iren ebenfalls enge Strassen bauen und wir so weiterhin ein Verkehrshindernis darstellen, sind die Steigungen nun angenehm, so dass ich (Monika) sie auch ohne zu fluchen bewältigen kann ;-)!

Nun sind wir in Doolin gestrandet… Die Wanderung zu den Cliffs of Moher, immer ganz spektakulär Nahe am Abgrund ist der Hammer. Die Cliffs sind an der höchsten Stelle bis 200m Meter hoch und erstrecken sich über 8km. Leider ist unser Plan, von den Cliffs zurück nach Doolin den Bus zu nehmen, nicht ganz aufgegangen. Anstatt 5 Stunden auf den Bus zu warten sind wir dann halt wieder zurück gelaufen ;-)!

Gestern haben wir einen Ausflug auf die Grösste der Aran Islands (Inishmore) gemacht. Nach einer schaukelnden, einenhalbstündigen Schiffahrt, war es toll, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Mit dem Tandem sind wir zwischen den alten Steinmauern zu den einzelnen Attraktionen der Insel gekurvt, haben uns den Leuchtturm, das Wellenspiel des Meeres und die Seelöwen angeschaut.

Heute nutzen wir spontan den sonnigen Tag um hier in Doolin mal wieder das Tandem (Martin ist fleissig am Putzen, Kette ersetzen etc.) und unsere Homepage auf Vordermann zu bringen!