Rockwood bis Québec City

Unser Ablauf war in den letzten beiden Wochen völlig anders als zuvor in Kanada… wir mussten nicht bei jeder Ansammlung von Häusern nach einem Veloshop Ausschau halten, so konnten wir uns mehr auf das Land und die Leute konzentrieren… 🙂 Das Vertrauen ins Tandem ist zurück und wir konnten wieder richtig in die Pedalen treten.

Wir haben Toronto im hügeligen Norden umfahren und sind dann aber schnell wieder zum flachen Waterfronttrail zurückgekehrt.
Einige Schweizer Auswanderer haben wir getroffen – sei es eine ältere Dame die an der Kreuzung auf dem Weg zum Golfspiel extra Halt machte, 4 Schweizer welche uns mit dem Auto überholten und ca. 1km später auf uns warteten, Frank der seit einigen Jahren hier Flughafen-Gepäcksysteme verkauft und die Verwandtschaft von Anne-Marie aus Montreal. Hey, wir sind nicht alleine, nur sind die meisten nicht mit dem Fahrrad unterwegs ;-)!!
Die einzigen Reiseradler haben wir in Brighton getroffen und mit ihnen am Abend einen Campingplatz geteilt.

Am nächsten Tag sind wir weiter dem Lake Ontario entlang nach Kingston gefahren. Die Stadt hat uns mit ihrem unerwarteten Charme und den schönen Kalksteinbauten völlig überrascht.Weiter dem St. Lorenzstrom entlang, an den „Thousand Islands“ vorbei, welche mit einzelnen Häuschen bis Villen ver- oder bebaut sind, erreichten wir Brockville. In der Stadt war gerade ein Rib-Festival und wir konnten gerade noch einen Platz auf dem Camping erbetteln. Diese Rib-Festivals finden den ganzen Sommer in diversen Städten Ontarios statt. Das Publikum und eine Jury prämieren jeweils die besten Ribs. Die einzelnen Grill-Stände versuchen richtig Eindruck zu schinden indem alle Pokale aufgestellt werden und auf riesigen Plakaten aufgezählt wird, was und wo man überall schon gewonnen hat.

Das Festival war ein perfekter Zeitvertreib, um die Stunden von 10.00 bis 15.30 zu überbrücken, da der Zug nach Montréal am Morgen bereits ausgebucht war. Das Zugfahren ist ziemlich anders als wir es uns gewohnt sind. Es ist eher mit Fliegen zu vergleichen, nicht die Geschwindigkeit jedoch die Art und Weise wie das Gepäck eingecheckt wird. Man nimmt nicht einfach mal kurz den Zug, das ist dann schon eine richtige Reise!

In Montréal angekommen machten wir uns auf den Weg  zu unserer ersten Warmshower-Unterkunft. Die Latte wurde sehr hochgelegt… 😉 mehr unter Begegnungen.
Die Stadt mit dem Olympia Stadion (1976), der Altstadt und Plateau Mont-Royal haben wir mit den City-Bikes Bixi und der Metro erkundet. So sind zwei Tage im Flug vorbei gegangen.

Die Strecke bis Québec haben wir wieder mit dem Tandem zurückgelegt und man stelle sich vor, wir hatten keine Panne mehr seit ca. 700km!! 😉
Auf Empfehlung von Anne-Marie und André haben wir den Waterfronttrail nochmals für einen Abstecher in den Norden nach St. Raymonds und dem Lac Saint Joseph verlassen. Das hat sich wirklich sehr gelohnt. Auf langen, geraden Strassen fuhren wir durch Wälder und entlang von Seen nach St. Raymond – so wie man sich Canada vorstellt. Eine Veloroute auf einer alten Eisenbahntrasse führte uns nach Québec zu Chrystine, einer Kollegin von Anne-Marie und André. Hier haben wir uns nun für ein paar Tage eingenistet und die Stadt Québec erkundet. Alle Leute unterwegs schwärmten, dass die Stadt wunderschön sei, so richtig alt und damit ganz anders als die anderen Städte Canadas. So sind wir mit grossen Erwartungen hier angekommen… Die Altstadt ist sehr schön mit kleinen Gassen, „Lädeli“, Strassenkünstlern und Karikaturisten. Ein riesiger Park und gute Restaurants sorgen dafür, dass man sich so richtig wohlfühlen kann. Mit dem gratis Cirque du Soleil und dem Marché du Vieux-Port wurden unsere Erwartungen völlig erfüllt.

Für einige Wochen tauschen wir nun das Tandem gegen Auto und Wohnmobil. Mit dem Auto wollen wir auf dem Weg nach Calgary einige Nationalparks erkunden. In Calgary treffen wir uns mit Monikas Eltern und reisen mit dem Wohnmobil nach Vancouver! Wir freuen uns auf eine schöne und spannende Zeit!