Alajuela bis Arequipa

Am Morgen unseres Abfluges nach Lima standen wir pünktlich zur Ladenöffnungszeit mit unserem gut verpackten Tandem (inkl. einem Teil des Gepäcks) bei einer costaricanischen Frachtagentur. Ohne genau zu wissen wie teuer uns der Transport nach Bolivien zu stehen kommt, eingedeckt lediglich mit einer Visitenkarte der Agentur und mündlichen Abmachungen, jedoch mit viel Glauben an das Gute im Menschen, liessen wir unser Packet in Alajuela. Das Einchecken ohne Tandem und die vielen einzelnen Velotaschen lief super entspannt und so konnten wir endlich mal wieder in Ruhe die Atmosphäre eines Flughafens geniessen ;-).

In Lima, der abwechslungsreichen und lebendigen Hauptstadt Perus, fühlten wir uns sofort wohl. Entlang sauberer Strassen gibt es jede Menge zu entdecken: schöne Kolonialgebäude, edle Hochhäuser und einfache Bauhausungen; gemütliche Cafés, teure Restaurants oder kleine Billigbeizen; noble Boutiquen, riesige Einkaufszentren und Einmann- oder Frau-Strassenstände; Strandpromenade, Grossstadt-Chaos sowie Quartier-Feeling – das alles in einer friedlichen und quirligen Atmosphäre.

Curdin und Judith, unsere aus der Schweiz angereisten Backpack-Freunde, litten während der ersten Tage noch etwas unter der langen Anreise sowie leichten Abnutzungserscheinungen des schweizerisch-/lichtensteinischen Arbeitsstresses. So verbrachten wir noch zwei gemütliche Tage in Lima und genossen das mitgebrachte Rivella, die Schweizer Schoggi, Weihnachtsguetsli und die SI (mit Sonderbeilage über Federer)!! Anschliessend machten wir uns dann auf, Richtung Süden. Unser erstes Ziel war das in der Küstenwüste liegende Nationalreservat Paracas und die dazu gehörigen Islas Ballestas – die Galapagos-Inseln der Armen ;-). Auf einer 2-stündigen-Bootsfahrt bestaunten wir die unzähligen Vögel, die Pelikane, die herzigen Humboldt-Pinguine, die knalligen Seesternen und die faulen Seelöwen. Dass zudem eine riesige Felszeichnung, der Kerzenleuchter von Paracas, zu sehen war, ersparte uns den Ausflug zu den bekannten Nazca-Linien. Die anschliessende Tour durch die unglaublichen Weiten der etwas eintönigen Wüste war für uns Wüsten-Neulinge ein faszinierendes Erlebnis.
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