Amsterdam bis Bath

Nach Queensday und Wochenende leerte sich der Campingplatz in Amsterdam relativ schnell, das Wetter besserte sich, neue Schlafsäcke liessen sich ziemlich einfach finden und so versöhnten wir uns schlussendlich doch noch mit Amsterdam :-)!

Unsere letzte Holland-Etappe bis zur Fähre in Hoek van Holland war wunderschön. Von Haarlem führte ein Radweg durch Dünen der Küste entlang. Mit Rückenwind flitzten wir total entspannt durch die etwa karge, sandige aber eindrückliche Landschaft und genossen den Anblick der Velofahrer, die uns mit nach vorn gebücktem Oberkörper, leicht angespannt entgegen krochen.

An jenem Tag zeigte sich einmal mehr, wie klein die Welt doch ist. Mitten in Haarlem hielt uns ein Velofahrer an und fragte, ob wir nicht aus Baden kämen. Jaap, der mit mir (Monika) die Primarschule besuchte, schaute dank unserer Schweizerfahne genauer hin und erkannte mich. Er lebt mit seiner Frau und seinen 2 Kindern seit längerem wieder in Holland.

England

Unseren England-Part starteten wir gleich mit einer Nacht in einem B&B und einem „kleinen“ English-Breakfast. Zum Anfang Cornflakes, gefolgt von Würstchen, Speck, Pilzen, Spiegelei, Bohnen, Tomaten, Pommes und zum Schluss noch Toast mit Butter und Konfi – wenn schon denn schon :-)!

Da uns zu Ohren gekommen ist, dass der Verkehr im Süden für Radfahrer nicht besonders angenehm ist wählten wir eine etwas nördlichere Route. Sie führte uns zuerst in die Studentenstädte Cambridge und Oxford. Vor allem in Cambridge fühlten wir uns sehr wohl. Die College-Gebäude sind imposant, die Stadt übersichtlich, die Velos wieder überall und die Cafés an allen Ecken zu finden (besonders wichtig für uns ;-))!
Ps: Mit Monika kann man nirgends hin…in Cambridge setzte sich ein Schweizer Pärchen ins Restaurant, wie sich später herausstellte, hat Monika mit Frau Schlatter geschäftlich schon zu tun gehabt. 😉

Da wir das englische „Cycle Network System“ irgendwie nicht richtig durchschauen können, wählen wir jeweils die kleinen Strassen, welche uns abseits des Verkehrs von Dorf zu Dorf führen. So macht das Velofahren trotz der engen Strassen Spass und man kann gleichzeitig die unterschiedlichsten Cottages bewundern.

Auf dem Weg in den alten Kurort Bath besuchten wir die Steinkreise von Avebury. Ein angenehmer, kleiner Ort um etwas mehr über diese spannenden Phänomene zu erfahren.

Wir sind nun in Bath und haben mal wieder einen Ruhetag eingelegt ;-). Bath hat mit der einzigen Thermalquelle, dem alten römischen Bad, dem Fluss mitten durch die Stadt, den riesigen Gebäuden und den Häuserketten an den Hügeln auch einiges zu bieten!

Was uns besonders aufgefallen ist:

  • Kein Wunder haben die Engländer Gewichtsprobleme – wir haben sie bei diesem Essen auch bald ;-)!
  • Strassenbau ist im Gegensatz zur Rasenpflege nicht die Stärke der Engländer – Schlaglöcher, eng, unübersichtlich…
  • Parkieren kann man trotzdem mitten auf der Strasse – Überholmanöver wollen ja auch geübt sein…
  • Aufgrund der engen Strassen ist man als Velofahrer sofort ein Verkehrshindernis…
  • Als Velofahrer kann man sich trotzdem ziemlich sicher fühlen, die Autofahrer gefährden mit ihren Überholmanövern nur die entgegenkommenden Autos…
  • Auch in England ist es saukalt (Durchschnitt ca. 12 Grad / nachts Frost) – und wieder versichert man uns, normalerweise sei es wärmer ;-)!
  • Es nieselt immer mal wieder, kümmert auch uns nicht mehr ;-)!
  • Rapsfelder, grössere Rapsfelder und nochmals Rapsfelder!
  • Es gibt viele frei lebende Hasen…
  • Alle Geschäfte und Cafés schliessen um 17.00 Uhr, danach haben nur noch Pubs und Restaurants geöffnet evtl. noch spezielle Shops mit längeren Öffnungszeiten, vor allem in den Städten.
  • … dafür kann man auch am Sonntag shoppen…

Fietsen (Holländisch für Velo)

Velos wohin das Auge reicht…und das durschnittsalter der Velos liegt wahrscheinlich bei 20, oder höher. Viele haben einen Gang, Rücktrittbremsen und mehr Rost als Lack am Rahmen. Das Schloss ist jeweils eindeutig das „Wertvollste“, unser Tandem ist bestimmt schlechter abgeschlossen!

Hier noch ein paar Fotos:

Stürmische Tage in Amsterdam

In Amsterdam hat es die ersten beiden Tage gestürmt. Die Wiese für die Zelte liegt direkt am Wasser, eigentlich wunderschön, doch die Zelte waren dem Wind voll ausgesetzt. So trennt sich die Spreu von den Weizen ziemlich schnell. Schon am ersten Abend gab es einige unbewohnbare Zelte, wahrscheinlich auch der Grund wieso unsere Schlafsäcke den Besitzer gewechselt haben… 😉

Hier ein paar Eindrücke: