Belfast bis Edinburgh

Belfast ist nicht ausserordentlich schön, jedoch sehr interessant.
Der Zufall wollte es so, dass wir im gleichen Hostel, wie die französische Familie, landeten.
Wir haben so noch zwei gemütliche Abende zusammen verbracht und Erfahrungen ausgetauscht…
Wir sind dann umgezogen ins „Vagabonds Hostel“, mit jungem Team, unkompliziert, sauber und gratis Internet. Dies hat uns eindeutig mehr zugesagt.
Die Hintergründe des Konfliktes zwischen Protestanten und Katholiken haben wir auf der „Black Cab“-Tour von einem katholischen Tourguide erfahren.
Der Besitzers des Hostels erzählte uns wie er als Protestant in dieser Zeit aufgewachsen ist und wie es heute unter Jüngeren zu und her geht.
Dies zeigte uns sehr stark, dass die Infos der Medien meist einseitig sind und wir hätten einen solch unnötigen Konflikt in der heutigen Zeit in Europa nicht erwartet.

Die Speed-Fähre brachte uns in 2.5 Stunden nach Stranrear und 8 Stunden fuhren wir mit dem Fahrrad nach Glasgow (verteilt auf 2 Tage).
Anstrengender als diese beiden Tage war eindeutig, gleichzeitig einen kämpfenden Federer und eine verlierende Schweizer Nati zu sehen…
Die Unterkunft (Eurohostel) gleichte eher einer dunklen Höhle mit Treibhaus-Effekt, so dass wir nach einem Tag Sightseeing/Shopping bereits unsere letzte Europaettappe in Angriff nahmen.
(Immerhin haben wir aus Glasgow einen 70gramm leichten 10L Rucksack von SeaSummit)
In Edinburgh haben wir uns auf dem mehrfach empfohlenen Camping niedergelassen und es hat sich gelohnt – einer der Schönsten!!
Die letzten Tage vergingen wie im Flug, wir waren beide geistig schon in der Schweiz und den Aufgaben dort… 😉
Wir kümmerten uns eigentlich nur noch um den Tandemverlad, Geschenke und die verlierende Schweizer Nati beim letzten Gruppenspiel… 😉
Und schon gings los an den Flughafen mit genügend Zeitreserve welche leider beim Tandem verpacken und Check-in dahin schmolz…so wurde nichts mehr mit gemütlich „Käffele“ vor dem Flug, eher bangen „langets no?!“…

Industrie Walk mit Jannine und Marc

In Belfast verlängerten wir unseren Aufenthalt und machten uns mit Jannine und Marc auf die Suche nach der Titanic-Geburtsstätte.
Ausser eimem grossen Loch im Boden (worin die Titanic gebaut wurde) und ein Industriegebiet, von Baustellen übersäht (für mich auch spannend…) gab es sonst nichts zu sehen.
Trotzdem war es lustig und interessant mit Jannine und Marc aus der Schweiz, welche die letzten Tage ihres Sprachaufenthaltes genossen.

Doolin bis Belfast

Wir verliessen Doolin durch das „Burren“-Gebiet, eine Karstlandschaft mit eindrücklichen Kalksteinplatten. Die N67 & N18 führte uns direkt nach Galway ans Havanna Festival.
Im verlassenen Gebiet der Connemara sahen wir erstmals den Torfabbau der Bauern. Dieser wird hauptsächlich verwendet um die Häuser zu heizen. Industrieller Abbau dient meistens den Trofkraftwerken, welche nur noch vereinzelt in Betrieb sind. Ganze Moorgebiete werden so zerstört und der Brennwert ist eher schlecht. Umweltorganisationen kämpfen für ein Verbot des Abbaus.

Die Route von Clifden nach Westport über Louisburgh war ein Traum… blühende Natur, leicht hügelige bis bergige Landschaft, eine „Passüberquerung“ mit Bergsee. Was will man mehr. So liessen wir uns nach anfänglichem Suchen auf einem Camping am Fusse des heiligen Berges nieder: Crough Patrick. Trotz der tausenden Pilgern, welche jährlich diesen Berg besteigen, zog es uns nicht dort hoch…
Der Bus brachte uns von Westport nach Dongal und zusätzliche 3 Tage, um den Norden Irlands zu entdecken. So fuhren wir nach Glencolumbkille – nicht ganz am Arsch der Welt, jedoch ist er von dort schon ganz gut ersichtlich..;-)

„Migies“ trieben uns manchmal sehr früh ins Zelt!!
Das sind kleine „Saufiecher“, ca. in der Grösse einer Fruchtfliege, sie haben etwa den gleichen Flugstil, jedoch lieben „Migies“ Blut! Alleine sind sie schwach und so kommen sie immer in Schwärmen! Im Zelt einpacken und ca. 8 Stunden später wieder auspacken macht sie träge, so dass sie leicht zu erledigen sind… 😉

In Donegal erfuhren wir, dass man bei Hostels im Garten auch Zelten kann und Dusche, Küche und Aufenthaltsraum des Hostels nutzen darf…
So sind wir in Glencolumbkille in einem gemütlichen Hostel mit Yannick und zwei deutschen Travellerinnen abgestiegen. Mit einer Flasche Wein, bestem Blick aufs Meer und einer gemütlichen Runde genossen wir die Ruhe vor den „Migies“.

Wir entschieden uns weiter durch den Glenveagh-Nationlpark nach „Stroke-City“ zu fahren.
Der eigentliche Name der Stadt spaltet die Gemüter, so nennen die Iren die Stadt Derry und die Briten Londonderry. Anstelle von Derry-Londonderry hat sich auch die neutrale Form Stroke-City durchgesetzt.
Nach einem spannenden Tag in Derry fuhren wir entlang der Nordküste via Giant’s Causway bis nach Belfast. Ein Streckenabschnitt der zwischenzeitlich ziemlich hässlich touristisch war (Vergnügungsparks, riesige Caravan-Parks etc.), meistens aber traumhaft schön und sehr flach der Küste entlang führte.

In Belfast sind wir einmal mehr hängengeblieben; nicht zuletzt um das Fussballspiel Schweiz-Spanien zu verfolgen! Juhuuu, hopp Schwiiiz!