San Juan del Sur bis Alajuela

Abgesehen vom leicht nervigen Gegenwind der uns von San Juan del Sur bis zur Grenze begleitete, genossen wir die letzen Kilometer in Nicaragua. Wie schon während der ganzen Route in Nicaragua hielt sich der Verkehr sehr in Grenzen, die Umgebung wirkte irgendwie gepflegter und der Blick auf die Vulkaninsel Ometepe war wunderschön.

Die Grenzformalitäten hatten wir wie immer relativ schnell abgewickelt. Nur mit Fahrrad gestaltet sich dies meist nicht so schwierig. Spannend wäre es diesmal jedoch bei der Einreise nach Costa Rica geworden, falls wir kein Ticket für die Ausreise hätten vorweisen können. Was in vielen Ländern eigentlich Vorschrift wäre (so viel wir wissen), wurde in Costa Rica zum ersten Mal geprüft – und genau hier konnten wir es auch bieten :-).

Nach dem wir dem witzigen, roten, deutschen Hotelbus in Kanada das erste Mal begegnet sind, trafen wir an der Grenze zum zweiten Mal auf einen solchen. In 30 Tagen von Mexiko City bis Panama City, beispielsweise 1 Stunde Aufenthalt in Antigua, übernachten wie in einem Kaninchenstall – es gibt wirklich unterschiedliche Wege Länder zu bereisen ;-). Am besten erklären es Bilder, wer Lust hat: www.rotel.de!

Costa Rica begrüsste uns mit Pura Vida, Regen, Affengebrüll und ansonsten zu Beginn ähnlichem Landschaftsbild wie in Nicaragua. Bereits in La Cruz, unserem ersten Stopp in Costa Rica, konnten wir jedoch feststellen, dass wir für Übernachtungen und Essen nun etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Die folgenden Tage führte unsere Route durch die Halbinsel Nicoya. Eine sehr touristische Region an der Pazifikküste, mit duzenden von grossen und kleinen, idyllischen und übervölkerten Stränden. Immer wieder wurde nun spürbar, dass wir uns in einem etwas wohlhabenderen Land befinden. Häuser mit Gärten, bewirtschaftetes Land mit Zäunen, Kuhweiden und moderne Einkaufszentren fanden wir nun entlang der Strecke. Natürlich spürten auch wir den amerikanischen und touristischen Einfluss den viele Reisende so negativ empfinden. Für uns machte es das Velofahren jedoch sehr angenehm und entspannend. Wahrscheinlich trug auch die schön flache Strecke dazu bei ;-)! Wir genossen es so richtig :-)!
Bei unserem einzigen Abstecher zur Küste – an die Playa Grande – wollten wir eigentlich Riesenschildkröten beim Legen der Eier beobachten. Die verlangten 50 Dollar waren uns dafür dann doch zuviel und so genossen wir das gute Essen unseres Hotel-Restaurants. Zudem konnten wir während des Velofahrens gratis Affen und Leguane beobachten, was für uns ein würdiger Ersatz war.

Am Ende der Halbinsel Nicoya ging es mit der Fähre aufs Festland nach Puntarenas. Nur noch etwa 90 Kilometer und 1000 Höhenmeter trennten uns von Alajula, von wo es anschliessend per Flugzeug nach Peru weitergeht. Wir hatten gehofft die Stecke in einem Tag zurücklegen zu können. Zu Beginn waren wir noch ganz optimistisch – zum ersten Mal in ganz Mittelamerika durften wir auf einem separaten Veloweg fahren. Die anschliessenden Neigungen von bis zu 20% zwangen uns dann regelmässig dazu, das Tandem zu schieben. Total k.o und nass geschwitzt erreichten wir den Gipfel und beschlossen die fehlenden 25 Kilometer auf den nächsten Tag zu verschieben. Phuu, Glück gehabt – am nächsten Tag ging’s zuerst nochmals runter, danach hoch und hoch – selbstverständlich mit Gegenwind. Unsere Nerven hätten das am Tag zuvor wahrscheinlich nicht mehr mitgemacht!

Alajuela ist die friedliche Stadt etwa 20 Kilometer von San José entfernt, in welcher sich der internationale Flughafen befindet. Hier quartierten wir uns für einige Tage in einem genialen B&B ein um einige organisatorische Dinge zu erledigen. Im chaotischen San José besorgten wir uns die Reiseführer für Südamerika, in Alajuela deckten wir uns mit Verpackungsmaterial für unser Tandem ein und am Flughafen versuchten wir den Transport des Tandems zu organisieren – leider erfolglos… Mit Hilfe der B&B-Besitzer fanden wir doch noch eine Möglichkeit wie wir das Tandem direkt nach La Paz in Bolivien schicken können. Ob dies wirklich funktioniert stellt sich jedoch erst am Montag morgen kurz vor unserem Abflug heraus ;-)!

Zwischen all den organisatorischen Dingen machten wir einen 3-tägigen Bus-Ausflug in den Nationalpark Tortuguero an der Karibikküste. Tortuguero ist nur per Schiff erreichbar und bekannt für seinen Eco-Tourismus und die vielen Tiere, die es zu beobachten gibt. Leider war uns das Wetter für einmal nicht besonders wohl gesinnt, sondern machte dem Namen „Regenwald“ alle Ehre. Unsere Kanufahrt durch die Kanäle viel deshalb buchstäblich ins Wasser. Beim Spaziergang durch den Park konnten wir dann immerhin etwa 2-3 Vögel und unendlich viele Ameisen beobachten ;-)!

Zurück in Alajuela sind das Tandem und wir nun reisebereit. Wir werden uns in Peru mit Curdin und Judith treffen und das Land mit dem Rucksack bereisen. Deshalb wäre es auch toll, könnten wir das Tandem direkt nach Bolivien senden, wo wir es dann im Januar wieder abholen würden. Wir werden sehen :-)!

Wir hatten eine sehr spannende, abwechslungsreiche, schöne und herausfordernde Zeit in Mittelamerika, freuen uns nun aber auch auf den neuen Abschnitt :-)!

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