Auf einer Farm bei St. Barthélemy

Kein Campingplatz weit und breit – so landeten wir auf dem Hof einer jungen Bauernfamilie mit 4 Kindern.
Bei einer Tasse Tee frischte Patricia ihr Englisch wieder etwas auf – unser Französisch bleibt schrecklich! 😉
Wir waren beeidruckt von der Energie der Familie – Hof, 4 Kinder, super sauberes Haus, wunderschöne Holzmalereien und daneben Zeit für ein Golfturnier!

In Montréal bei Anne-Marie, André, Julianne & Co.

Bei Anne-Marie, André und Tochter Julianne in Montreal durften wir unsere erste ‚warm shower Erfahrung‘ machen – schwer zu übertreffen :-)!
Mit offenen Armen, einem kühlen Bier, einem bequemen Bett und natürlich einer warmen Dusche 😉 wurden wir von der jungen Familie empfangen.
Sie begleiteten uns am folgenden Tag zu einigen Sehenswürdigkeiten und führten uns in die Gourmetküche Québecs ein – Poutine. Poutine sind Pommes frites mit Käse und weiteren Beilagen nach Wahl – zum Schluss wird das Ganze mit reichlich Bratensauce übergossen. Man glaubt es kaum aber es ist wirklich nicht schlecht ;-)!
Am nächsten Abend lernten wir Anne-Maries Eltern kennen. Freddy, Anne-Maries Vater, hat Schweizer Wurzeln und genoss es Schweizerdeutsch sprechen zu können. Da unsere Velo-Route am nächsten Tag an Freddys Haus (und dem Haus seiner Schwester) vorbeiführte wurden wir kurzerhand zum Mittagessen eingeladen.
Anne-Marie und André haben mit den Fahrrädern einige Touren in Zentral- und Südamerika unternommen und konnten uns wertvolle Tipps und Ideen mit auf den Weg geben.
Wir haben die Zeit in Montreal sehr genossen – vielen Dank :-)!!

Mit dem Fahrrad um den Lake Ontario

Wir verstauten vor dem Supermarkt in Brighton unsere Lebensmittelvorräte als zwei bepackte Velos den selben Laden ansteuerten – eine seltene Begegnung! Ken und Joslin waren gerade dabei den Lake Ontario mit den Velos zu umrunden. Als wir uns nach dem Mittagessen auf der Strasse zufällig wieder begegneten, beschlossen wir, uns den Campingplatz in Consecon zu teilen. Wir verbrachten einen unterhaltsamen und gemütlichen Nachmittag / Abend mit einer Abkühlung im Pool und Gesprächen beim Abendessen zusammen!

Hier auf Crazyguyonabike.com

Auflösung Bilderrätsel; Pannenserie in Canada

Tja, das Ritzel wollte nicht mehr… „zu viele Köche verderben den Brei“ passt in diesem Fall wahrscheinlich am Besten.

Hier eine Zusammenfassung unserer Pannenserie in Canada:

  1. Km 0; Platten auf dem Weg zum Bahnhof in Baden…
    Der Versuch mit Talgpulver die ständigen Löcher beim Hinterrad einzudämmen ist gescheitert.
    Talgpulver macht den Schlauch „rutschiger“ so sollten Bewegungen im Pneu nicht unnötige Reibung erzeugen.
    Der Schlauch wurde so rutschig, dass sich alles auf der Felge drehte nur das Ventil konnte nicht so richtig. 😉
  2. Km 200; Platten…
    Ein Platten wie vom Europateil her bekannt… irgendwie von Innen??
  3. Km 332; Antriebskette von den Vorderen Pedalen zu den hinteren, ist immer rausgefallen…
    Der Fehler konnte nicht richtig analysiert werden. Das hintere Kettenblatt war irgendwie unwuchtig, die beiden Kettenblätter zielten nicht aufeinander und beim Pedalen war die Kette teilweise sehr lose und teilweise wieder voll gespannt. Nach rumgebastel sind wir zum Mech gefahren. Dieser hat uns gratis geholfen!! Das hintere Tretlager war gelöst. Der Mech hat alles wieder eingestellt und gerichtet. So sind wir guten Mutes am nächsten Tag wieder weiter gefahren.
  4. Km 380; Hintere Kette gerissen.
    Kann passieren hatten wir schon oft. Und wieso nicht gerade jetzt, hatte eh schon dreckige Finger da die vordere Kette wieder begann rauszufallen?!
  5. Km 414; Ritzel kurz vor Camping komplett verbogen…
    Tja, alle haben Ritzel weggenommen, angeschraubt, weggenommen, angeschraubt usw. Irgendwie habe ich es wahrscheinlich um zu probieren nur provisorisch angeschraubt und dann nie mehr richtig angezogen. So haben wir während des Tages klammheimlich 3 von 5 Schrauben verloren. Beim Berganfahren wurde die Kraft in ein Verbiegen des Ritzels umgewandelt und kam so nicht wirklich auf die Strasse!! 😉
  6. Km 414; Tretlagergewinde kaputt…
    So blieben wir  auf dem Camping in Rockwood um in Guelph (nächste grössere Stadt) ein neues Ritzel zu finden. Wir hatten tatsächlich im 3. Veloladen eines gefunden.
    Nach der Montage hatten die hinteren Pedalen wieder ein bisschen spiel. So sind wir nochmals einen Tag geblieben um am nächsten Tag mit dem Tandem nach Guelph zu fahren und die Tretlagerschraube anzuziehen. Kurz vor dem Veloladen blockierte das Tandem komplett.
    Diagnose: Um das vordere und hintere Ritzel auf einander auszurichten wurde eine Distanzscheibe eingebaut, was zur Folge hatte, dass nur ca. 50% des Tretlagergewindes gebraucht wurde. Jetzt nach ca. 8 Jahren wollte es nicht mehr halten => Gewinde verschlissen! Der Mech beim Veloladen „Bits and Bikes“ in Guelph hatte für all unsere Probleme ein perfekte Lösung. Mit längerem Tretlager, konnte die Distanzscheibe überflüssig gemacht werden und die restlichen 50% des Gewindes werden nun genutzt. Ansonsten wäre der Rahmen wahrscheinlich schrottreif gewesen!!
  7. Km 597 (in Canada); Pneu aufgerissen…
    Nach insgesamt ca. 3800 km hielt der Pneu nicht mehr.

Diese Tandempannen haben uns zwar einige Tage und auch viele Nerven gekostet, die Hilfsbereitschaft und das Interesse der Menschen zu spüren, war die schöne Erfahrung dabei! Und ausserdem kann man nur von Glück sprechen, wenn diese Pannen immer ca. 100m von der „Rettung“ entfernt auftreten :-)!

Toronto bis Rockwood

Nach den 3 intensiven und schönen Wochen in der Schweiz gings  am 20. Juli 2010 los Richtung Kanada. Das Abenteuer startete auf dem Weg vom Haus meiner Eltern bis zum Bahnhof mit einem ersten Platten :-).

Toronto, mit 4,5 Mio. Einwohnern Kanadas grösste Stadt, hiess uns mit heissem und schwülem Sommerwetter willkommen! Obwohl wir normalerweise die Aufenthalte in den Städten während unserer Reise sehr geniessen, fühlten wir uns in Toronto nicht wirklich wohl. Noch viel zu sehr waren wir auf Europa eingestellt und vermissten die Fussgängerzone in der Altstadt (die es ja gar nicht gab), die schönen Cafés und gemütlichen Parks. Dennoch waren die hohen Bauten, die riesigen Werbeflächen und das pulsierende Stadtleben beeindruckend. Nach einem Tag hatten wir genug gesehen, unser Kartenmaterial besorgt, das Kino besucht und setzten uns wieder auf unser Tandem.

Unsere erste Woche Kanada bescherte uns viele schöne Velorouten, spannende Begegnungen und einige Velopannen!!

Die Route führte uns auf dem Waterfront-Trail entlang dem Lake Ontario zu den Niagara-Fällen. Teilweise auf Velowegen die so breit waren, wie es in England nicht mal die normalen Strassen sind, durch Wohngegenden die uns aus „Desperate Housewives“ bekannt vorkamen und entlang einer etwas anderen, flachen Weinstrasse ;-). Die erste Nacht durften wir im Garten einer netten Kanadierin verbringen, die uns auch gleich ihre Küche für Nachtessen und Frühstück zur Verfügung stellte – ein sehr gelungener Start.

Die Niagara-Fälle waren mit ihrer Höhe und Breite wirklich sehr beeindruckend. Der Wasserfall strotzt vor Kraft, der Fluss davor strahlt eine trügerische Ruhe aus. Weniger toll fanden wir die riesigen Hotels, die Souvenir- und Spielstände – die totale Vermarktung!!

Nach der Besichtigung der Niagara-Fälle folgten wir dem empfohlenen Veloweg weiter bis zum Lake Erie und von dort bis Brantford. Auch die Kanadier haben alte Eisenbahnstrecken in Velo- und Wanderwege umfunktioniert – so macht’s Spass :-)!

In Brantford überraschten wir Rolf und Felix (Cousins von Markus, einem Freund aus der Schweiz) in dessen Firma. Rolf bot uns an, die Nacht auf seiner Farm etwas ausserhalb von Brantford zu verbringen. Dieses Angebot nahmen wir natürlich liebend gerne an. Am nächsten Morgen machten wir uns nochmals auf den Weg in die Stadt um die Firma der beiden Brüder zu besichtigen. Leider schafften wir das nur mit einigem Fluchen  – unser Tandem zeigte sich plötzlich etwas bockig. Mit der vorderen Kette stimmte etwas nicht. Zum Glück befand sich in der Nähe ein Velomech der alles wieder zu richten schien. Da der Tag aufgrund dieser Panne beinnahe schon wieder vorüber war, verbrachten wir nochmals eine Nacht in Brantford, diesmal bei Felix. Am folgenden Morgen schafften wir den Absprung und sassen bereits um 8.30 Uhr auf dem Tandem. Die beste Voraussetzung um doch noch etwas vorwärts zu kommen. Leider verloren wir bereits nach ca. einer Stunde wieder unsere vordere Kette, 5 min. später riss die hintere. Naja, so was kann passieren- wir wollen ja unser Reparatur-Material nicht umsonst mittragen ;-). Bis zum nächsten Problem vergingen dann doch ca. 60km – 100m vor dem Campingplatz in Rockwood war entgültig Schluss. Genaueres dazu wird nicht verraten, sonst ist unser Bilderrätsel ja nicht mehr lustig ;-)! Jedenfalls verbringen wir nun in Rockwood und Guelph (einer überraschend schönen Universitäts-Stadt) einen Ruhetag – haben Ersatzmaterial und kompetente Unterstützung gefunden und nutzen die Zeit um unsere Homepage zu aktualisieren.

Was uns besonders aufgefallen ist:

  • Alles ist grösser: Autos, Strassen, Distanzen, Häuser, Gärten!
  • Ohne Auto ist man hier auch wirklich etwas aufgeschmissen – evtl. müsste man Elektrovelos stärker vermarkten ;-)!
  • Auf den Campingplätzen gibt es Parkplätze vor den sanitären Anlagen – sie werden benutzt…
  • Es gibt eindeutig weniger süsse Versuchungen – vielleicht auch einfach weil die Distanzen grösser sind ;-)!
  • Den Strassen angepasste Geschwindigkeit bedeutet in Kanada ganz etwas anderes als in England, Irland etc.  ;-)!
  • Die Pools oder Seen auf den Campingplätzen sind uns bei diesem schwül-heissen Wetter sehr willkommen – auch wenn die Campingplätze dafür viel zu teuer sind…
  • Die Menschen hier begegnen uns sehr offen, sind sehr freundlich, interessiert und hilfsbereit.
  • Lebensmittel-Läden sind leider selten im Stadtzentrum und deshalb nicht mehr ganz so einfach zu finden…
  • Kanadier lieben Klimaanlagen… Temperaturunterschied aussen – innen: 30°C – 20°C., brrr!
  • Das WC-Papier ist höchstens 1-lagig…